5. Ergebnisse:

5.1. Lösungsmittelzusammensetzung:

Die Versuche zur Lösungsmittelzusammensetzung (beschrieben unter 3.5.) hatten das Ziel, eine kurze Retentionszeit bei einer optimalen Trennung der zu untersuchenden Substanzen zu erreichen. Als optimal wurde eine Trennung angesehen, bei denen die von den Substanzen verursachten Peaks derart von einander getrennt sind, daß zwischenzeitlich die Basislinie erreicht wird.

Als Resultat ergab sich, daß eine Mischung von 55 Vol.% Acetonitril in 0.05 %iger wäßriger Ethansäure zu einer guten Trennung der zu untersuchenden Substanzen in einer angemessenen Retentionszeit führt.

5.2. Retentionszeiten:

Bei der soeben angegebenen Lösungsmittelzusammensetzung ergaben sich folgende Retentionszeiten:

SubstanzRetentionszeit
15-Hydroxieikosatetraensäure12.8 min
15-Hydroperoxieikosatetraensäure14.4 min
12-Hydroxieikosatetraensäure14.8 min

Diese Werte wurden mit externen Standards überprüft. Es ergab sich eine Bestätigung der ermittelten Retentionszeiten.

Die vorhandenen Literaturdaten konnten die Reihenfolge der Hydroxieikosatetraensäuren bestätigen (20,21,22,23). Im übrigen sind sie unergiebig, da die Verfasser eine Gradientenelution durchführten und sich daraus eine andere Lösungsmittelzusammensetzung ergab. Die sich hieraus ergebende, erheblich längere Retentionszeit sollte eine bessere Trennung der genannten Substanzen und anderer Arachidonsäure-Metaboliten bewirken.

5.3. Abhängigkeit der Hydroxieikosatetraensäure- und Hydroperoxieikosatetraensäure-Bildung von der Enzymkonzentration:

5.3.1. 15-Hydroxieikosatetraensäure:

Die Reihenversuche zur Bestimmung der Abhängigkeit der Bildung der 15-Hydroxieikosatetraensäure von der Enzymkonzentration (beschrieben unter 3.6.1.) hatten die im Folgenden dargestellten Ergebnisse. Insgesamt wurden fünf Versuchsreihen durchgeführt.

Dabei bedeuten im Folgenden:

1. VR2. VR3. VR4. VR5. VR
µg LOGAreaAreaAreaAreaArea
074001050018000209005900
1036000067000074900074300296000
20816000765000810000738000747000
30902000869000731000785000840000
40274000695000743000830000659000
50292000405000290000460000311000
60191000308000261000282000207000
70252000283000114000195000216000
80610001280003400015300090000
100164000-200008000060000

Das arithmetische Mittel der Areas errechnet nach der Formel

Formel für den Mittelwert

und ist in der nachstehenden Tabelle aufgeführt:

µgMittelwert
012500
10564000
20775000
30825000
40638000
50352000
60250000
70212000
8093000
10081000

Die Standardabweichung der Areas berechnet nach der Formel

Formel für die Standardabweichung

ist in der folgenden Tabelle angeführt:

µg LOGσ
05900
10195000
2032100
3060900
40190900
5068700
6044300
7057500
8043200
10052600

Die Werte wurden mit einem kurzen Basic-Programm errechnet, das in der Anlage als Programm 1 wiedergegeben ist.

Zur quantitativen Bestimmung der entstandenen Menge an 15-Hydroxieikosatetraensäure aus der zugegebenen Menge an Arachidonsäure mit Hilfe der Lipoxigenase wurde ein externer Standard herangezogen. Anhand dieses Standards wurde festgestellt, daß 20 ng 15-Hydroxieikosatetraensäure in 20 µl Methanol eine vom Integrator berechnete Fläche unter dem zu bestimmenden Peak (Area) von 60.000 ergab. Daraus lassen sich mit den oben angegebenen Flächen unter Berück-sichtigung der unterschiedlichen Volumina die entstandene Masse an 15-Hydroxieikosatetraensäure in µg bestimmen. Diese Berechnung erfolgte nach der Formel:

Formel zur Berechnung des Ergebnisses

Folgende Werte wurden errechnet:

1. VR2. VR3. VR4. VR5. VR
µg LOGmmmmm
00.1420.2020.3340.4020.114
106.99613.02014.02914.4395.752
2016.00715.00815.89014.47713.322
3016.23618.00314.47415.54313.632
405.47513.88814.66816.58613.169
505.8898.1685.4849.2776.272
603.8876.2685.3115.7394.212
705.1475.8112.6524.0044.435
801.2642.6527043.1701.864
1003458 -- 4221.6871265

Diese Werte wurden ebenfalls mit einem kurzen Basic-Programm bestimmt. Dies ist in der Anlage als Programm 2 wiedergegeben.

Auch aus diesen Masse-Werten lassen sich das arithmetische Mittel und die Standardabweichung bestimmen.

µg LOG Mittelwertσ
0 0,239 0,111
10 10,847 3,702
20 15,541 1,580
30 16,178 1,170
40 12,757 3,815
50 7,091 1,386
60 5,083 0,903
70 4,353 1,181
80 1,931 0,896
100 1,708 1,108

Die graphische Darstellung der Mittelwerte und der Standardabwei-chungen befindet sich als Zeichnung 1 im Anhang.

Außerdem kann noch die relative Produktmenge aus dem Verhältnis 15-Hydroxieikosatetraensäure/eingesetzte Arachidonsäure in Abhängigkeit von der zugegebenen Enzymmasse bestimmt werden (vergl. a. Zeichnung 2).

µg LOG Prozentangabe
0 0,48
10 21,69
20 31,08
30 32,36
40 25,51
50 14,18
60 10,17
70 8,71
80 3,86
100 3,42

Dabei wurden folgende Abkürzungen verwandt:

Es ergibt sich eine maximale Ausbeute von etwas mehr als 30 % bei einer Enzymmenge von 30 µg bezogen auf 50 µg Arachidonsäure. Eine Erhöhung der Enzymmenge bewirkt nicht nur keine weitere Steigung, sondern führt sogar zu einer rapiden Senkung der Ausbeute. Dies kann theoretisch auf zwei Wegen erklärt werden. In Betracht kommt zum einen eine Hemmung des Enzyms. Zum anderen ist an eine Fortsetzungsreaktion zu denken.

Daß auch ohne Enzymgabe Umsatz feststellbar ist, kann durch eine Autoxidation erklärt werden.

Mit dem als Programm 3 im Anhang abgedruckten Basic-Programm wurde aus den Mittelwerten der Massen ein Ausgleichspolynom errechnet.

Dieses lautet:

y = – 0,02024 x2 + 1,13035 x + 0,76968

Bei der Berechnung dieses Polynoms wurden die ersten sechs Werte (bis 50 µg Lipoxigenase einschließlich) berücksichtigt. Der weitere Kurvenverlauf läßt sich sinnvoll nur mit einer Exponentialfunktion näherungsweise beschreiben.

Mit dem als Programm 4 im Anhang wiedergegebenen Basic-Programm wurde der Verlauf der aus dem Polynom entwickelten Kurve mit der im Anhang als Abbildung 3 dargestellten Graphik verglichen.

Das rechnerisch ermittelte Maximum des Polynoms liegt bei 27.92 µg Lipoxigenase. Hierbei sollen 16.55 µg 15-Hydroxieikosatetraensäure entstehen.

5.3.2. 15-Hydroperoxieikosatetraensäure:

Die Überprüfung durch eine Stichprobe ergab, daß der Kurvenverlauf einer Versuchsreihe, bei der lediglich 15-Hydroperoxieikosatetraensäure gebildet wurde, den Ergebnissen der Reihenversuchen, bei denen durch Reduktion 15-Hydroxieikosatetraensäure entstand, entspricht.

5.3.3. 12-Hydroxieikosatetraensäure:

Die Reihenversuche zur Bestimmung der Abhängigkeit der Bildung der 12-Hydroxieikosatetraensäure von der Enzymkonzentration - ausgedrückt als Anzahl der Thrombocyten - (beschrieben unter 3.6.3.) hatten die im Folgenden dargestellten Ergebnisse. Auch hier wurden insgesamt fünf Versuchsreihen durchgeführt.

Dabei bedeuten im Folgenden:

1. VR 2. VR 3. VR 4. VR 5. VR
Thr/A Area Area Area Area Area
0 15500 15400 15400 2600 --
1⋅107 18600 38000 47000 25000 31000
2⋅107 45400 45300 66000 46000 39500
4⋅107 54000 80000 77000 103000 72000
8⋅107 128000 132000 123000 131000 154000
1,6⋅108 222000 134000 294000 -- 179000

Das arithmetische Mittel X und die Standardabweichung σ der Areas sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt:

Thr/A Mittelwert σ
0⋅107 12275 5586
1⋅107 31920 9905
2⋅107 48440 9092
4⋅107 77200 15740
8⋅107 134200 10127
1,6⋅108 207250 58963

Diese Werte wurden nach den oben angeführten Formeln und mittels des bezeichneten Programmes berechnet.

Auch bei der 12-Hydroxieikosatetraensäure konnten aufgrund des externen Standards Massen bestimmt werden. Bei diesen Versuchen brauchten keine unterschiedlichen Endvolumina berücksichtigt zu werden. Der 12-Hydroxieikosatetraensäure-Standard hatte für 20 ng in 20 µl eine Fläche (Area) von 42200. Die Umrechnung erfolgt nach folgender Formel

Formel zur Berechnung des Ergebnisses

Auch für diese Berechnung wurde ein kleines Basic-Programm geschrieben, das im Anhang als Programm 5 abgedruckt ist.

Daraus errechnen sich also folgende Werte:

1. VR 2. VR 3. VR 4. VR 5. VR
Thr/A m m m m m
0 0,221 0,220 0,223 0,037 --
1⋅107 0,266 0,543 0,671 0,357 0,443
2⋅107 0,648 0,647 0,942 0,657 0,564
4⋅107 0,771 1,143 1,100 1,471 1,028
8⋅107 1,828 1,886 1,800 1,871 2,200
1,6⋅108 3,171 1,914 4,200 -- 2,557

Das arithmetische Mittel X und die Standardabweichung σ der Massen sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt:

Thr/A Mittelwert σ
0 0,173 0,080
1⋅107 0,456 0,141
2⋅107 0,692 0,130
4⋅107 1,103 0,225
8⋅107 1,917 0,145
1,6⋅108 2,960 0,842

Die dazugehörige graphische Darstellung befindet sich als Zeichnung 3 im Anhang.

Außerdem kann noch die relative Produktmenge aus dem Verhältnis der 12-Hydroxieikosatetraensäure zur eingesetzten Arachidonsäure in Abhängigkeit von der zugegebenen Anzahl an Thrombozyten bestimmt werden (vergl. a. Zeichnung 4).

Thr/A Prozentangabe
0 0,34
1⋅107 0,91
2⋅107 1,38
4⋅107 2,21
8⋅107 3,83
1,6⋅108 5,92

Es ergibt sich eine maximale Ausbeute von etwa 6 %, die jedoch wohl nicht den theoretischen Höchstwert darstellt.

Obwohl das theoretische Maximum der Ausbeute nicht gefunden werden konnte, ist aber festzustellen, daß die Steigerung des Umsatzes pro Thrombozytenquantität bei einer Erhöhung der Thrombozytendichte abnimmt. Der Kurvenverlauf ist asymtotisch, ohne daß die vorliegenden Werte den Grenzwert erkennen ließen. Durch eine Steigerung der Anzahl der Thrombozyten pro Ansatz ist theoretisch eine weitere Steigerung der Ausbeute denkbar. Eine wesentliche Erhöhung der Thrombozytendichte scheitert jedoch an deren Aggregationsneigung.

Der Kurvenverlauf läßt erkennen, daß die Ausgleichskurve wohl nicht parabolischer Natur ist. Die Errechnung eines Ausgleichpolynoms mit dem im Anhang als Programm 3 wiedergegebenen Basic-Programm ist zwar möglich, erscheint aber aus diesem Grund nicht sinnvoll.